Ein großer Wunsch ging in Erfüllung: Unser 81-jähriger Bewohner Günter B., der seit 3 Jahren in unserem Haus in Großenbrode lebt, ging auf Reise.

Wir fuhren mit dem Auto auf die Insel Fehmarn, wo er viele Jahre in Puttgarden bei der Bahn gearbeitet hat.
Schon die Überquerung der Brücke war sehr emotional und es flossen die ersten Tränen. Am Südstrand wartete dann ein englischer Schulbus, der mit uns eine Inselrundfahrt machte. Die kleinsten und schmalsten Ecken wurden besucht: Es ging Richtung Hafen, wo die Kutter bestaunt werden konnten, weiter an der Bahntrasse entlang, welche Tränen in seine Augen trieb. Günter ist gelernter Lokomotivführer und passionierter Hobby-Angler. So waren alleine diese Motive für ihn schon eine Reise wert. Weiter führte uns die Fahrt an Kirchen und Feldern vorbei und der Fahrer des Schulbusses erklärte alle Sehenswürdigkeiten.

In der Stadt Burg standen auf einem Parkplatz Holzfiguren an Stöcken – da war es um ihn, geschehen und er erzählte uns von seinem Hobby und der Liebe zu Holzarbeiten. Durch seine laute Freude, die er zum Ausdruck brachte, waren auch die anderen Fahrgäste des Busses sehr angetan von unserem Bewohner und freuten sich mit ihm.

Ein weiterer besonderer Augenblick für ihn war die Baustelle in Marienleuchte, wo er zum ersten Mal live die Arbeiten an der neuen Belt-Anbindung sehen konnte. Dass er so etwas noch einmal sehen konnte, machte ihn traurig, aber gleichzeitig irgendwie auch stolz.

Zum Fischbrötchen essen, ging es dann in den Hafen Orth, wo er ausgiebig über die Filmaufnahmen vom Krimi Nord Mord West erzählte. Die Fahrt war für Günter eine Reise in die Vergangenheit und gleichzeitig konnte er die Gegenwart und die Zukunft bestaunen. Zuhause angekommen war er noch von solcher Freude erfasst, dass Sprechen kaum möglich war, denn die Tränen der Freude über diese schönen Stunden, standen immer wieder in seinen Augen.